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Mittwoch, 5. September 2012

Buchteln mit Zwetschgen

Ooooohhh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott. Ich hab ja schon sooooo ewig nichts mehr gepostet. Dafür auf jeden Fall schonmal an dieser Stelle: Entschuldigung! Aber leider war ich viel beschäftigt. Popcorn im Kino verkaufen und auf diversen Festivals mit den Unwegbarkeiten des Wetters klar kommen fordern leider ihren Tribut an Zeit und so bin ich leider, leider, leider blogtechnisch zu nicht allzu viel gekommen. Es stehen immer noch ein Johannisbeer-Baiser-Kuchen und eine Zitronen-Tarte aus, aber ich werde sie bei Gelegenheit nachreichen - versprochen!

Damit ich diesmal die Saison auch auf keinen Fall verpasse, poste ich jetzt noch am gleichen Tag wie ich es gebacken habe. Bis jetzt der absolute Geschwindigkeitsrekord!

Spätsommerzeit ist traditionell Zwetschgenzeit. Natürlich konnte auch ich nicht umhin, mich dieser wunderbaren Früchte anzunehmen und habe ein bisschen gesucht und überlegt, was man denn aus diesen leckeren ovalen Früchten noch machen kann außer dem traditionellen Zwetschgendatschi. Der ist zwar wirklich sehr, sehr lecker, aber wenn schon die Frucht für die Jahreszeit der Tradition entspricht, kann ja wenigstens das Endergebnis ein bisschen aus der Reihe tanzen. Deswegen wollte ich etwas anderes machen und habe schließlich ein Rezept für Buchteln mit Zwetschgen gefunden. Meiner Meinung nach eine perfekte Kombination aus Hefeteig und einer Art Kompott. Ein richtiger Kuchen ist das zwar nicht, meine Kuchentester-Runde hat sie aber trotzdem gerne zum Kaffeeklatsch gegessen. Ich kann sie mir aber durchaus auch als süße Hauptspeise oder gar als Nachspeise vorstellen. Als letzteres müssten sie aber wohl ein bisschen kleiner ausfallen, damit sie nicht zu sehr stopfen.

Ja, es ist genauso lecker wie es aussieht!



Zutaten


Hefeteig


200 ml lauwarme Milch
30 g Hefe
60 g Zucker
450 g Mehl
1/4 TL Salz
1 Ei
100 g weiche Butter

Zwetschgenmasse


900 - 1000 g Zwetschgen
5 EL Pflaumenkonfitüre
1/4 TL Zimt


Und so wirds gemacht


Zuerst einmal muss der Hefeteig hergestellt werden. Dazu wird die Hefe in eine kleine Schüssel oder eine Tasse gebröselt, mit dem Zucker vermischt und schließlich mit einem Schuss Milch verrührt, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind und die Hefe sich vollständig aufgelöst hat. Nun das Mehl in eine große Schüssel geben und das Hefegemisch, das Ei, das Salz und die restliche Milch dazugeben. Das Ganze muss jetzt ordentlich miteinander verknetet werden, bis eine schöne Teigmasse entsteht. Sie sollte leicht glänzen und sich vom Schüsselrand lösen, dann ist sie gut. Da Hefe Fett ja nicht so gerne hat, kommt erst jetzt die Butter hinzu. Sie sollte möglichst Zimmertemperatur haben. Wenn sie wie alles andere auch gut hineingeknetet wurde, muss der Teig ruhen und gehen. Also ein Geschirrtuch drauf und an einem warmen Ort mindestens 45 Minuten stehen lassen und warten, bis in etwa das doppelte des ursprünglichen Volumens erreicht ist.

Damit die Wartezeit nicht ungenutzt verstreicht, kann man sich jetzt schon an die eigentlichen Stars der Veranstaltung wagen.



Die Zwetschgen müssen gewaschen, entkernt und in Viertel geschnitten werden. Ich mag sie in der Größe sehr gerne, man kann sie aber natürlich auch in noch kleinere (ergibt dann mehr Brei) oder größere Stücke (ergibt dann weniger Brei) bringen. Danach werden sie mit der Pflaumenmarmelade und Zimt vermengt.
Ist das alles geschehen, können die Früchte schonmal den Weg in eine gefettete, relativ große Auflaufform finden, sie sind jetzt schon bereit zum Backen. Wenn der Ofen auf 200°C vorgeheizt ist, können sie nun in den Ofen. Das Obst muss schon eine Viertelstunde vorbacken, bevor die Buchteln oben drauf kommen.




Der gegangene Teig muss noch einmal ordentlich durchgeknetet werden, bevor er weiterverarbeitet werden kann. Je nachdem wie groß man die Buchteln haben möchte, können etwa sechs bis zehn kleine Teigklopse geformt werden. Bei mir waren es zehn und so eigentlich schon echt eine ordentliche Portion. In der Zeit, in dem die Früchte schon einmal im Ofen vorgaren, werden sie mit einem Tuch abgedeckt und dürfen ein zweites Mal gehen, damit sichergestellt ist, dass das Endprodukt auch richtig schön fluffig wird.



Die Buchteln werden jetzt einfach auf die vorgegarten Früchte gesetzt und etwa 35 Minuten gebacken. Mit Puderzucker bestäuben und dann kann ich einfach nur sagen: Guten Appetit!

Übrigens: Am besten schmecken die Hefeteigklöpse, wenn sie zusammen mit den eingekochten Zwetschgen warm gegessen werden.

Im Ofen gebacken erreichen sie noch einmal ungefähr das doppelte Volumen.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Kirschkuchen mit Zitronengries

Kirschen sind einfach ganz, ganz, ganz großes Kino. Einfach extremst lecker. Fruchtig. Dunkelrot. Perfekt. Ich kann gar nicht genug von ihnen bekommen. Weswegen ich auch nicht anders konnte, als schon wieder einen Kirschkuchen zu machen, diesmal allerdings nichts mit Schoko, sondern mit Gries. Schon als Kind habe ich immer eingelegte Kirschen zu meinem Griesbrei bekommen. Was sich in der Kindheit bewährt hat und lecker war, kann in Kuchenform einfach nicht schlecht sein. Und da das Rezept auch wirklich so extrem gut war, wie es klang, kann ich es euch auch nicht vorenthalten.

Einen Haken hat der Kuchen allerdings: Er ist zwar relativ schnell gebacken, aber dafür muss er ewig auskühlen. Drei Stunden nämlich. Mindestens. Sonst ist nämlich der Gries zu weich. Und in dieser Zeit duftet er einem schon die Nase voll. Gemeinheit. Wie ihr vielleicht seht, war ich auch einen kleinen Ticken zu vorschnell beim Anschneiden.  Das tut dem Geschmack zwar keinen Abbruch, sieht dann aber halt nicht perfekt aus.

Ich verspreche jetzt schonmal: Das lange Warten lohnt sich allemal!

Streuselteig oben und unten umrahmen den Kirsch-Zitronen-Gries perfekt.


Im Vergleich zum letzten Kuchen kann ich euch hier wieder mehr Bilder von der Entstsehung des Kuchens präsentieren, weil hier einfach mehr Arbeitsschritte nötig waren. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr versucht euch auch mal daran!

Anschauen, lesen, staunen - dringend nachbacken!


Zutaten



Streuselteig


200 g Butter
275 g Mehl
50 g gemahlene Mandeln
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz


Griesmasse


800 g frische Süßkirschen
15 g Butter
25 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
dünn abgeschälte Schale von einer halben Zitrone
75 g Hartweizengries
3 Eier
750 ml Milch


So wird ein Kuchen daraus:


Bevor richtig gebacken werden kann, müssen zuerst einmal die Kirschen gewaschen, entstielt und eintsteint werden. Eine riesen Sauerei. Zumindest bei mir. Und bei jedem anderen, der nur einen kleinen Kirschentsteiner besitzt. Aber immerhin, besser als nichts...

Sauerei. Aber echt.

Immerhin kann man danach auf einen kleinen Erfolg blicken: ganz viele wunderschöne, essbereite Kirschen, die nur darauf warten, in den Kuchen zu wandern. Oder in den Mund. Wenigstens eine. Oder zwei.

Aber es hat sich gelohnt!
Nach der kleinen Stärkung zwischendurch kann schonmal die Form gefettet und bemehlt werden, bevor es daran geht, den Teig herzustellen.
Dazu müssen erst einmal Mehl, Haselnüsse, Zucker mitsamt Vanillezucker und Salz miteinander vermengt werden. Die Butter muss geschmolzen werden, am besten in der Mikrowelle oder in einem Topf, um sie dann auf die vorher vermengten trockenen Zutaten zu gießen. Um einen schönen Streuselteig zu bekommen, ist es jetzt am besten, einfach gleich die Hände oder anfangs einen Teigschaber zu benutzen, um das Ganze jetzt zu einem Teig zu verkneten. Ich finde dabei die Knethaken eines Handrührgerätes oder der Küchenmaschine immer eher unpraktisch.

Der Streuselteig ist am Entstehen.


Wenn alles gut miteinander vermischt ist, kann jetzt gut zwei Drittel der Streusel als Boden in die Form gedrückt werden. Der Rest kommt dann am Ende oben auf die Griesmasse.

Der restliche Teig kommt dann am Ende auf die Griesmasse.

Kommen wir zum zweiten Teil dieses wirklich genial leckeren Kirschkuchens: Der Griesmasse. Die muss logischerweise erst einmal vorbereitet werden, beginnend mit der Zitronenschale. Hierfür wird mit einem Sparschäler eine halbe Bio-Zitrone geschält. Achtet darauf, dass nicht so viel Weißes von der Zitrone an der Schale bleibt, das gibt keinen sonderlich guten Geschmack. Wenigstens müssen sie nicht kleingeschnitten werden, sie geben lediglich ihr Aroma beim Kochen ab und werden dann wieder herausgenommen.


Nach der Vorarbeit kann man sich auch endlich dem eigentlichen Star des Kuchens widmen. Um diesen herzustellen, müssen 700 ml Milch, der Zucker und Vanillezucker, die gerade vorbereiteten Zitronenschalen, Butter und eine Prise Salz aufgekocht werden. Schließlich lässt der Gries unter ständigem Rühren eingerieselt. Nach ein paar Minuten Quellzeit bei kleiner Flamme (so etwa fünf bis sechs) sieht das Griespulver dann auch gar nicht mehr viel zu wenig für die Riesenmenge Milch aus und man kann schon erkennen, was es mal werden soll.
Im nächsten Schritt werden die Eier getrennt, die Eiweiß wandern in den Kühlschrank und werden später wieder gebraucht. Das Eigelb dagegen wird kurz mit der restlichen Milch vermengt und dann unter den Gries gerührt. Die Masse muss nun nochmal etwa zehn bis fünfzehn Minuten quellen, hin und wieder umrühren nicht vergessen. Die Zitronenschale kann man jetzt entfernen, sie sollte in der Zwischenzeit ihr Aroma vollständig abgegeben haben. Zumindest bei mir hat es schon ganz wunderbar nach Zitronenaroma gerochen und auch deutlich geschmeckt.

Je länger die Zitronenschalen waren, desto einfacher ist es jetzt, sie wieder zu entfernen.


Derweil können aber auf jeden Fall schonmal die Eiweiß wieder aus dem Kühlschrank genommen werden, um sie mit einer Prise Salz steif zu schlagen. Um richtiges Baiser zu erhalten, muss man natürlich dabei 25 g Zucker einrieseln lassen.

Ofen vorheizen (E-Herd: 200 °C/ Umluft 175 °C/ Gas: Stufe 3).

Wenn die Quellzeit vorüber ist, werden zuerst der Eischnee und dann die Kirschen vorsichtig unter die Griesmasse gehoben und jetzt ist es auch schon fast geschafft.

Endspurt! Einer der letzten Schritte, bis der Kuchen in den Ofen darf.


Zuerst den Gries in die Form füllen und dann hat auch für die restlichen Streusel das letzte Stündchen geschlagen, sie kommen auch noch oben drauf in die Form.

Die Backzeit beträgt ungefähr 40 Minuten. Das wirklich Harte an diesem extrem geilen Teil kommt aber eigentlich jetzt erst: Mindestens drei Stunden Auskühlzeit. Es ist total bescheuert. Und langwierig. Und der Duft liegt einem schon in der Nase. Und man will nicht warten. Ich weiß. Aber es muss sein, schließlich soll der Gries ja auch schön fest sein im Kuchen und nicht sofort nach dem Aufschneiden davonlaufen.


Die leicht eingefallene Spitze: Ich war whl zu ungeduldig. Hat dem Geschmack aber keinen Abbruch getan.


Guten Appetit!

Donnerstag, 12. Juli 2012

Aprikosenkuchen mit Amarettini und Mandeln

Die Sonne scheint, der Himmel übertrifft sich mit seinem tollen blauen Farbton mal wieder selbst und sogar die Wolken passen sich perfekt ins sommerliche Bild ein. Da wäre es natürlich ein Frevel, wenn man das wundervolle Wetter nicht genießen würde. Ich tue das heute mit meinen Freundinnen - und einer wundervoll sommerlichen Leckerei, die für so eine Situation einfach nur perfekt ist: ein Aprikosen-Kuchen mit Amarettini.
Nicht nur, dass dafür 1,5 Kilo reife, saftige und extrem leckere Aprikosen ihr Leben lassen mussten, richtig lecker wird er durch Amarettini und Mandelblättchen, die dem Kuchen den letzten Schliff verpassen.



Viel Spass beim Nachbacken!

Zutaten



Die Zutaten.


Teig


300 g weiche Butter
375 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
6 Eier
350 g Mehl
100 g Speisestärke
1 Päckchen Backpulver

Aprikosenschicht


1,5 kg Aprikosen (falls grad keine Saison ist: 2 - 3 Dosen mit je 850 ml)
50 g weiche Butter
100 g brauner Zucker
75 g Amarettini
100 g Mandelblättchen

Außerdem


Mehl und Fett für die Fettpfanne


Und so wird ein Kuchen daraus:


Am besten fängt man gleich beim namengebenden Obst an, den Aprikosen. Sie müssen natürlich erst einmal gewaschen werden, um dann halbiert und entsteint zu werden. Gott sei Dank sind die Dinger größer als Kirschen und die ganze Prozedur nicht ganz so aufwendig wie bei der Schwarzwälder Kirsch-Tarte.
Wenn das gemacht ist, können sie erstmal zur Seite gestellt werden, jetzt kommt erstmal der Teig an die Reihe.

Die fertigen Aprikosenhälften.


Hierfür müssen zunächst Butter und Zucker zusammen mit einer Prise Salz sehr schaumig gerührt werden, was auch einmal zwei bis drei Minuten dauern kann. Dass der richtige Grad an Schaumigkeit erreicht wurde, kann man im Übrigen daran erkennen, dass die Butter-Zucker-Masse eine sehr dezent hellgelbe Farbe angenommen hat, während sie anfangs noch wesentlich intensiver gelb-orange war. Das lange Rühren an dieser Stelle zahlt sich aber letztendlich beim Kuchenergebnis aus, schließlich wird hier der Grundstein für einen schön fluffigen Kuchen gelegt.

Dann sind auch schon die sechs Eier an der Reihe: Sie müssen einzeln in die Masse eingerührt werden.
Das Mehl, die Speisestärke und das Backpulver sollten am besten nach dem Abwiegen und Sieben miteinander vermischt werden, ehe sie zu guter Letzt unter die Masse gemischt werden. Hier ist zu viel Rühren allerdings fehl am Platz: Nur so lange rühren, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist.

Der Ofen kann jetzt schonmal auf Temperaturen gebracht werden: Umluft 150 °C, Ober-Unterhitze 175 °C.

Schnell noch die Fettpfanne fetten und - wer mag - bemehlen und dann kann der Teig auch schon darin eingefüllt und gleichmäßig glatt gestrichen werden.  Darauf kommen jetzt die Aprikosenhälften zusammen mit den Amarettini. Ich habe die Amarettini vorher mit meinen Händen nur leicht zerdrückt, sodass ich kaum Brösel, sondern eher Hälften bzw. noch ganze Kekse auf den Kuchen verteilen konnte. Meiner Meinung nach schadet es diesem hier eher, wenn sie zu klein sind, aber das ist vielleicht auch ein bisschen Geschmackssache.

Noch den braunen Zucker darauf und ab in den Ofen.


Am Ende noch kleine Butterflöcken und den braunen Zucker gleichmässig auf Aprikosen und Amarettini verteilen. Beides sorgt dann dafür, dass eine kleine karamellisierte Schicht oben auf dem Kuchen entsteht und die Aprikosen ihren unverwechselbaren Geschmack entfalten können. - Und ab damit in den Ofen.

Nach 15 - 20 Minuten den Kuchen nochmal kurz auf dem Ofen nehmen, jetzt muss er noch mit den Mandelblättchen bestreut werden. Würde man das schon am Anfang machen, würden sie verbrennen und sie würden wahrscheinlich auch im aufgehenden Teig untergehen, statt schön lecker knusprig zu werden.

Wenn die Mandelblättchen auf dem Kuchen verteilt sind, ist er schon fast fertig!


Danach darf der Kuchen nochmal für mindestens eine halbe Stunde backen, bevor er herausgenommen werden darf. Macht auf jeden Fall eine Garprobe mit einem Holzspieß! Ich habe statt einer Fettpfanne einen viereckigen Backkontainer verwendet, der deutlich tiefer, dafür aber nicht so lang ist. Darin braucht der Kuchen eine längere Backzeit. Es ist Geschmackssache, denke ich, wo man ihn drauf bäckt. Ich mag den Container aus einem simplen Grund lieber als eine normale Fettpfanne: Er hat einen Deckel, womit sich der Transport und auch die Lagerung wesentlich simpler gestalten.

Der fertige Kuchen kurz nach dem Herausnehmen aus dem Ofen.


Wenn er ausgekühlt ist: Lasst es euch den Sommer schmecken!

Dienstag, 3. Juli 2012

Schwarzwälder Kirsch-Tarte


Die Tarte schmeckt mit Sahne perfekt.


Wer schon einmal eine Schwarzwälder Kirschtorte gemacht hat, weiß, dass es sehr viel Aufwand ist. Ich möchte nicht bestreiten, dass es sich nicht lohnt, aber zum Einfach-mal-so-backen ist sie dann halt doch nicht so gut geeignet.
Angesichts dieser Problematik und aus gegebenem saisonalen Anlass möchte ich diesmal eine Alternative zur dicken, großen, schweren Torte vorstellen: die Schwarzwälder Kirsch-Tarte. Sie ist nicht nur lang nicht so aufwendig, sondern auch nicht so mästig, aber trotzdem extremst köstlich. In Anlehnung an ihre große Schwester ist der Boden ein Schoko-Mürbteig und auf ein bisschen Sahne muss auch sie nicht verzichten.
Statt Kirschwasser habe ich Amaretto benutzt, weil ich ihn einfach viel leckerer finde. Man kann aber auch den "klassischen Alkohol" verwenden, wenn man näher am Original bleiben möchte.


Zutaten


Die wichtigsten Zutaten: Leider ohne Kakaopulver, das hab ich vergessen...

Knetteig


50 g Zartbitterschokolade
250 g Mehl
25 g Puderzucker
1 EL Kakao
1 Prise Salz
1 Ei
100 g Butter
evtl. 1 - 2 EL Milch

Füllung


700 g Süßkirschen
3 Eier, 1 Eigelb
125 ml Schlagsahne
80 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
2 EL Amaretto
20 g Speisestärke

Außerdem


1 Tarteform (es empfiehlt sich eine mit Hebeboden)
Mehl zum Ausrollen und für die Form
Fett für die Form
Backpapier

Und so wird ein Kuchen draus:


Am besten fängt man bei der Schokolade an. Sie muss in Stücke gebrochen werden und im heißen Wasserbad geschmolzen werden. Da der Schmelzpunkt von Schokolade je nach Zutatenliste bei etwa 36 °C liegt, muss man unbedingt darauf achten, dass sie nicht zu heiß wird. Bedeutet: Das Wasser für das Wasserbad darf auf gar keinen Fall kochen! Und dass kein Wasser an die Schokolade gelangen darf, ist ja eine alte Hausfrauenweisheit. Daher ist es geschickt, die Schüssel für das Schmelzen so zu wählen, dass sie ein bisschen größer als der Topf ist, dann kann gar nichts passieren.

Über dem Wasserbad schmelzende Schokolade.


Ist die Schokolade geschmolzen, kann man sie aus dem Wassserbad nehmen und noch kurz zur Seite stellen. Mehl, Puderzucker und Kakao müssen jetzt durch das Mehlsieb in eine große Schüssel, die Prise Salz obendrauf nicht vergessen. Jetzt kommt noch das Ei, die zimmerwarme Butter und die geschmolzene Schokolade hinzu. Das alles wird nun zu einem homogenen Teig verknetet. Es ist empfehlenswert, den Teig mit den Händen statt mit einer Maschine zu verkneten, da er recht fest ist. Falls er sich auch so nicht zu einem homogenen Klumpen kneten lässt, kann man 1 bis 2 Löffel Milch hinzugeben. Das hängt immer ein bisschen von der tatsächlichen Menge der ganzen Zutaten ab.

Für das Ausrollen kommt wie bei meinen Muffinschnecken wieder Backpapier zum Einsatz. Dafür wird der Teig mittig auf das Backpapier gelegt, ein bisschen mit Mehl bestäubt, damit er nicht am Nudelholz kleben bleibt und rund ausgerollt. Wie groß er sein muss, kann man ganz leicht testen, indem man die Tarteform als Richtlinie nimmt, natürlich mit ein paar Zentimetern Zuschuss, da ja am Schluss auch der Rand Teig abbekommen soll.
Hat man schließlich die richtige Größe erreicht und ist zufrieden mit seinen Ausrollbemühungen, stellt man einfach die Form umgedreht in die Mitte, dreht das Ganze um, sodass jetzt Teig inklusive Backpapier oben sind und zieht das Papier vorsichtig ab.

Und weg mit dem Backpapier!


Jetzt muss der Teig nur noch vorsichtig in die Form gedrückt werden, wobei man besonders auf die Ecken und die Rillen achten muss. Am Ende soll der Teig etwa einen halben Zentimeter über dem Formrand überstehen. Zu guter letzt noch mit einer Gabel den Teig einstechen und für eine halbe Stunde ab damit in den Kühlschrank!

So vorbereitet darf der Teig erstmal noch in den Kühlschrank.



Kommen wir zum namensgebenden Teil der Tarte: den Kirschen. Sie müssen gewaschen, entstielt und halbiert werden. Leider eine ganz schöne Fummelarbeit, aber sie macht sich bezahlt, versprochen. Wer einen Entsteiner hat, kann ihn gerne benutzen, ich hatte leider keinen, also musste ich jede Kirsche einzeln in die Hand nehmen, Stiel wegmachen, am Kern entlang aufschneiden, Kern rausfummeln und die fertigen zwei Hälften in das Sieb legen. Mühselig, dafür sehen die Hälften dann aber auch schöner aus als vorher mit einem Gerät entsteint, weil man kein hässliches Loch in der Kirsche hat. Faulheit vs. Schönheit. Hätte ich einen Entsteiner, hätte wohl die Faulheit gesiegt.

Ich habe die Kirschen in ein Sieb zum "Abtropfen" gelegt, damit die Flüssigkeit sich nicht unten in einer Schüssel sammelt und dann beim Backen meinen mühsam entstandenen Teig durchsifft.
Am Ende solltet ihr auf jeden Fall so um die 600 g fertige halbierte Kirschen haben.

Der Ofen kann jetzt also schonmal vorgeheizt werden. E-Herd: 200 °C, Umluft: 175 °C, Gas: Stufe 3. Ist er warm genug, kommt der Boden schonmal alleine rein, um für 15 Minuten vorzubacken.



*yummi*



Währenddessen müssen jetzt noch Sahne, Zucker, Vanillezucker, Amaretto und die drei Eier plus zusätzliches Eigelb miteinander verquirlt werden. Dann noch das Stärkemehl darauf sieben - wichtig: sieben! sonst gibt es Klumpen in der Masse.

Endspurt: Die Masse kommt jetzt auf den Teig in die Tarteform gefolgt von den mühsam vorbereiteten Kirschen und ab damit in den Ofen für weitere 45 Minuten. Verbrennt euch nicht, wenn ihr die Tarteform aus dem Ofen nehmt!

Fast fertig! Noch einmal backen, dann ist es geschafft.


Lasst die Tarte für eine halbe Stunde auskühlen, bevor ihr sie aus der Form löst. Dann aber: Guten Appetit!

Ich habe den Kuchen für eine kleine Kaffee-und-Kuchen-Runde gebacken. Anscheinend hat es allen geschmeckt, denn kaum dass ich sie aufgetischt hatte, war sie auch schon wieder weg. An dieser Stelle: Danke an die illustre Runde gestern und schön, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid und es euch geschmeckt hat. 

Und noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Die Tarte kann man auch in kleinen Portionen genießen, wenn man sie einfriert und immer nur kleinere Portionen auftaut. Dazu eignet sie sich nämlich auch noch extrem gut. Ein weiterer Vorteil gegenüber der echten Torte, wie ich finde.

Dienstag, 26. Juni 2012

Muffinschnecken schwarz-weiß

Als ich dieses Rezept gesehen habe, musste ich es einfach ausprobieren: Muffinschnecken schwarz-weiß. Sie bestehen aus Knet- und Streuselteig und schmecken einfach nur genial gut. Ein bisschen wie Marmorkuchen, nur noch viel besser. Und hübscher. Perfekt!


Muffinschnecken

  Zutaten


Knetteig


225 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Röhrchen Butter-Vanille-Aroma
125 g Butter
1 Ei

Schoko-Streusel-Teig


125 g Weizenmehl
1 gehäufter TL Kakaopulver
1/2 TL gemahlener Zimt
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
100 g Butter

Finish


4 EL Schlagsahne
25 g Butter

Außerdem


etwas Fett für die Muffinform
Wasser
evtl. Puderzucker

Die Zutaten und die wichtigsten Utensilien für die leckeren Muffins.

 Vorgehen


Zuerst einmal muss das Mehl in eine Schüssel gesiebt und mit dem Backpulver vermischt werden. Dann können die restlichen Zutaten für den Knetteig mit in die Schüssel und verknetet werden. Ist die Butter nicht zimmerwarm, kann man sie in der Mikrowelle auf niedriger Stufe geschmeidig machen. Das ist wichtig, da sie sich sonst nicht richtig mit den restlichen Zutaten verbinden kann. Bewährt hat sich auch, sie (in der Originalverpackung) für kurze Zeit auf eine externe Festplatte zu legen. Durch die nicht zu große Hitze wird sie  genau richtig zum Weiterverarbeiten. Dann gilt natürlich wie immer bei Knetteig: erst auf der niedrigsten, dann auf der höchsten Stufe mit dem Knethaken einen geschmeidigen Teig herstellen. 

Herstellen des Knetteiges.

Ich arbeite hier mit einer Küchenmaschine, das Ganze funktioniert aber natürlich genauso gut mit einem Handrührgerät oder gleich mit den Händen.
Jetzt muss der fertige Teig erstmal in ein Stück Folie gewickelt und in den Kühlschrank verfrachtet werden, damit er fest genug wird, um weiterverarbeitet zu werden. Das dauert mindestens eine halbe Stunde, je nachdem, wie kalt der Kühlschrank ist.

Während der Knetteig wieder fester wird, kann man den dunklen Streuselteig vorbereiten. Dazu muss das Mehl und das Kakaopulver gesiebt und Zucker und Vanillezucker dazugegeben werden. Schließlich kommt die Butter dazu. Wie schon beim Knetteig gilt auch hier: Sie darf nicht zu fest sein. Jetzt das Ganze noch mit dem Rührbesen zu Streuseln verarbeiten und fertig sind beide Teige.

Der fertige Streuselteig.

Wenn diese dann einsatzbereit sind, kann man jetzt endlich damit beginnen, sie zu verarbeiten. Dazu muss erst einmal der helle Knetteig in zwei etwa gleich große Portionen geteilt und jeweils zu einem Rechteck mit den Maßen 30 x 20 cm ausgerollt werden. Damit der Teig nach dem Einrollen leichter handhabbar wird, werden die Rechtecke mit Wasser bestrichen. Jetzt kommt der Schoko-Streuselteig zum Einsatz: Auch ihn in zwei etwa gleich große Hälften teilen und auf den ausgerollten Teig verteilen.
Ich habe mich dazu entschieden, den Teig auf einem Stück Backpapier auszurollen. Das hat zum Einen den Vorteil, dass der Teig nicht an der Arbeitsfläche kleben bleiben kann und daher nicht so viel zusätzliches Mehl zum Einsatz kommen muss. Zum Anderen bietet es sich als ideales Arbeitsmaterial für das nachfolgende Einrollen an.

Nicht vergessen, den Ofen auf 180 °C (Ober-/ Unterhitze) vorzuheizen!

Der ausgerollte Knetteig mit den darauf verteilten Schoko-Streuseln.
Jetzt kann es ans Aufrollen gehen: Dies geschieht von der Längsseite, damit eine 30 cm lange Teigschlange entsteht. Mit dem Backpapier drunter ist das auch wirklich kein Problem. Dann die Teigrolle in sechs gleich große Stücke teilen (also jeweils 5 cm lang).

Die Teigrolle.
.... und ab in die Muffinform! Am besten verwendest du dafür eine Winkelpalette oder einen Teigschaber. Damit kannst du die Rohlinge ohne Gefahr kippen und in die Muffinförmchen befördern.

Die noch rohen Muffinschnecken in der Form.

Jetzt müssen sie etwa 25 Minuten gebacken werden.
Kurz vor Ende der Backzeit die restliche Butter mit der Sahne erwärmen, so dass die Butter schmilzt. Gleich nachdem die Muffins aus dem Ofen kommen, damit bestreichen. Jetzt können die Muffins erstmal etwa zehn Minuten auskühlen, ehe man sie aus der Form nehmen kann.
In Papierförmchen legen und mit Puderzucker bestäuben - fertig!

Lasst es euch schmecken!

Freitag, 22. Juni 2012

Apfel-Streuselkuchen vom Blech

Zur "Eröffnung" meines Blogs möchte ich euch als erstes einmal den Kuchen vorstellen, der sozusagen der "Namenspate" ist: Ein Apfel-Streuselkuchen vom Blech mit Hefeteig. Zudem ist dieser Kuchen irgendwie auch typisch für meine Backvorlieben. Zum Einen liebe ich nämlich Apfelkuchen über alles - in allen Varianten. Zum Anderen habe ich meine Liebe zu Hefeteig entdeckt.
Los gehts!

Zutaten:

Hefeteig:

250 g Mehl
15 g Hefe
25 g Zucker
1/8 l lauwarme Milch
30 g Butter
1 Ei
Prise Salz

Belag:

1 kg Äpfel
Zitronensaft von 1 Zitrone
350 g Mehl
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
200 g Butter
100 g Korinthen
Rum zum Einlegen der Korinthen

Bei den Äpfeln habe ich mich für die Sorte Jonagold entschieden.

Zuerst das Mehl in eine Schüssel sieben und eine Mulde hineindrücken. Für den Vorteig die Hefe in die Mulde bröckeln, dann die lauwarme Milch mit ein bisschen Zucker dazugeben und  mit ein bisschen Mehl vom Rand vermengen. Den Vorteig mit Mehl bestäuben, ein Tuch darüberlegen und erst einmal für 15 Minuten gehen lassen.

Wenn sich im Mehl deutliche Risse zeigen, ist der Vorteig genug gegangen und es kann weitergearbeitet werden. Dazu den Rest vom Zucker, die geschmolzene Butter, das Ei und die Prise Salz zu einem homogenen Teig verkneten. Dann wieder das Tuch drauf, ab an einen warmen Ort und mindestens eine halbe Stunde lang gehen lassen. Je nach Wärme kann es auch ein bisschen länger dauern, bis der Teig das doppelte Volumen erreicht hat

Hefeteig muss immer gut geknetet werden. Wenn du mit der Hand knetest, kann das ein bisschen anstrengend werden, das weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Aber es hilft nichts, zehn Minuten kneten sind leider meist notwendig, damit der Teig auch tatsächlich befriedigend wird. Er darf nicht mehr am Schüsselrand kleben bleiben und muss leicht glänzen, dann ist es geschafft.

Derweil können die Äpfel schon einmal geschält entkernt und in schöne Scheiben geschnitten werden. Zwischendurch sollten sie immer mal wieder mit Zitronensaft beträufelt werden, damit sie nicht braun werden. Das macht zwar geschmacklich nicht so viel, sieht aber halt nicht schön aus.

Ist der Teig gut gegangen, kann er auf einem Backblech (Fettpfanne) ausgerollt und mit den Apfelscheiben belegt werden.

Ofen vorheizen auf 210 °C.

Für die Streusel müssen jetzt nur noch Mehl, Zucker und Vanillinzucker zusammen in eine Schüssel gegeben werden und mit der zweiten Ration geschmolzener Butter vermischt werden. Ich persönlich mache Streuselteig immer mit der Hand, das finde ich am praktischsten.

In den Ofen mit dem Wunderwerk und 30 Minuten backen lassen. Danach: auskühlen und genießen! *yummi*

Übrigens:  Die Herkunft der Bezeichnung "Mittwochskuchen" konnte ich leider noch nicht eindeutig klären. Meinen  Recherchen zufolge gibt es wohl zwei unterschiedliche - beide plausibel erscheinende - Ansätze. Entweder es bezeichnet Kuchen, die Mittwochs gebacken werden, da der Kuchen vom Wochenende (früher wohl eher aufwändigere) schon aufgegessen worden sind und deswegen ein neuer, schneller in der Mitte der Woche gebacken wurde. Oder es handelt sich um einen Kuchen, der erst richtig gut schmeckt, wenn er ein bis zwei Tage ordentlich durchgezogen ist. In diesem Fall musste er an eben diesem Wochentag gemacht werden, damit er dann zum Wochenende hin richtig gut schmeckt.