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Dienstag, 3. Juli 2012

Schwarzwälder Kirsch-Tarte


Die Tarte schmeckt mit Sahne perfekt.


Wer schon einmal eine Schwarzwälder Kirschtorte gemacht hat, weiß, dass es sehr viel Aufwand ist. Ich möchte nicht bestreiten, dass es sich nicht lohnt, aber zum Einfach-mal-so-backen ist sie dann halt doch nicht so gut geeignet.
Angesichts dieser Problematik und aus gegebenem saisonalen Anlass möchte ich diesmal eine Alternative zur dicken, großen, schweren Torte vorstellen: die Schwarzwälder Kirsch-Tarte. Sie ist nicht nur lang nicht so aufwendig, sondern auch nicht so mästig, aber trotzdem extremst köstlich. In Anlehnung an ihre große Schwester ist der Boden ein Schoko-Mürbteig und auf ein bisschen Sahne muss auch sie nicht verzichten.
Statt Kirschwasser habe ich Amaretto benutzt, weil ich ihn einfach viel leckerer finde. Man kann aber auch den "klassischen Alkohol" verwenden, wenn man näher am Original bleiben möchte.


Zutaten


Die wichtigsten Zutaten: Leider ohne Kakaopulver, das hab ich vergessen...

Knetteig


50 g Zartbitterschokolade
250 g Mehl
25 g Puderzucker
1 EL Kakao
1 Prise Salz
1 Ei
100 g Butter
evtl. 1 - 2 EL Milch

Füllung


700 g Süßkirschen
3 Eier, 1 Eigelb
125 ml Schlagsahne
80 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
2 EL Amaretto
20 g Speisestärke

Außerdem


1 Tarteform (es empfiehlt sich eine mit Hebeboden)
Mehl zum Ausrollen und für die Form
Fett für die Form
Backpapier

Und so wird ein Kuchen draus:


Am besten fängt man bei der Schokolade an. Sie muss in Stücke gebrochen werden und im heißen Wasserbad geschmolzen werden. Da der Schmelzpunkt von Schokolade je nach Zutatenliste bei etwa 36 °C liegt, muss man unbedingt darauf achten, dass sie nicht zu heiß wird. Bedeutet: Das Wasser für das Wasserbad darf auf gar keinen Fall kochen! Und dass kein Wasser an die Schokolade gelangen darf, ist ja eine alte Hausfrauenweisheit. Daher ist es geschickt, die Schüssel für das Schmelzen so zu wählen, dass sie ein bisschen größer als der Topf ist, dann kann gar nichts passieren.

Über dem Wasserbad schmelzende Schokolade.


Ist die Schokolade geschmolzen, kann man sie aus dem Wassserbad nehmen und noch kurz zur Seite stellen. Mehl, Puderzucker und Kakao müssen jetzt durch das Mehlsieb in eine große Schüssel, die Prise Salz obendrauf nicht vergessen. Jetzt kommt noch das Ei, die zimmerwarme Butter und die geschmolzene Schokolade hinzu. Das alles wird nun zu einem homogenen Teig verknetet. Es ist empfehlenswert, den Teig mit den Händen statt mit einer Maschine zu verkneten, da er recht fest ist. Falls er sich auch so nicht zu einem homogenen Klumpen kneten lässt, kann man 1 bis 2 Löffel Milch hinzugeben. Das hängt immer ein bisschen von der tatsächlichen Menge der ganzen Zutaten ab.

Für das Ausrollen kommt wie bei meinen Muffinschnecken wieder Backpapier zum Einsatz. Dafür wird der Teig mittig auf das Backpapier gelegt, ein bisschen mit Mehl bestäubt, damit er nicht am Nudelholz kleben bleibt und rund ausgerollt. Wie groß er sein muss, kann man ganz leicht testen, indem man die Tarteform als Richtlinie nimmt, natürlich mit ein paar Zentimetern Zuschuss, da ja am Schluss auch der Rand Teig abbekommen soll.
Hat man schließlich die richtige Größe erreicht und ist zufrieden mit seinen Ausrollbemühungen, stellt man einfach die Form umgedreht in die Mitte, dreht das Ganze um, sodass jetzt Teig inklusive Backpapier oben sind und zieht das Papier vorsichtig ab.

Und weg mit dem Backpapier!


Jetzt muss der Teig nur noch vorsichtig in die Form gedrückt werden, wobei man besonders auf die Ecken und die Rillen achten muss. Am Ende soll der Teig etwa einen halben Zentimeter über dem Formrand überstehen. Zu guter letzt noch mit einer Gabel den Teig einstechen und für eine halbe Stunde ab damit in den Kühlschrank!

So vorbereitet darf der Teig erstmal noch in den Kühlschrank.



Kommen wir zum namensgebenden Teil der Tarte: den Kirschen. Sie müssen gewaschen, entstielt und halbiert werden. Leider eine ganz schöne Fummelarbeit, aber sie macht sich bezahlt, versprochen. Wer einen Entsteiner hat, kann ihn gerne benutzen, ich hatte leider keinen, also musste ich jede Kirsche einzeln in die Hand nehmen, Stiel wegmachen, am Kern entlang aufschneiden, Kern rausfummeln und die fertigen zwei Hälften in das Sieb legen. Mühselig, dafür sehen die Hälften dann aber auch schöner aus als vorher mit einem Gerät entsteint, weil man kein hässliches Loch in der Kirsche hat. Faulheit vs. Schönheit. Hätte ich einen Entsteiner, hätte wohl die Faulheit gesiegt.

Ich habe die Kirschen in ein Sieb zum "Abtropfen" gelegt, damit die Flüssigkeit sich nicht unten in einer Schüssel sammelt und dann beim Backen meinen mühsam entstandenen Teig durchsifft.
Am Ende solltet ihr auf jeden Fall so um die 600 g fertige halbierte Kirschen haben.

Der Ofen kann jetzt also schonmal vorgeheizt werden. E-Herd: 200 °C, Umluft: 175 °C, Gas: Stufe 3. Ist er warm genug, kommt der Boden schonmal alleine rein, um für 15 Minuten vorzubacken.



*yummi*



Währenddessen müssen jetzt noch Sahne, Zucker, Vanillezucker, Amaretto und die drei Eier plus zusätzliches Eigelb miteinander verquirlt werden. Dann noch das Stärkemehl darauf sieben - wichtig: sieben! sonst gibt es Klumpen in der Masse.

Endspurt: Die Masse kommt jetzt auf den Teig in die Tarteform gefolgt von den mühsam vorbereiteten Kirschen und ab damit in den Ofen für weitere 45 Minuten. Verbrennt euch nicht, wenn ihr die Tarteform aus dem Ofen nehmt!

Fast fertig! Noch einmal backen, dann ist es geschafft.


Lasst die Tarte für eine halbe Stunde auskühlen, bevor ihr sie aus der Form löst. Dann aber: Guten Appetit!

Ich habe den Kuchen für eine kleine Kaffee-und-Kuchen-Runde gebacken. Anscheinend hat es allen geschmeckt, denn kaum dass ich sie aufgetischt hatte, war sie auch schon wieder weg. An dieser Stelle: Danke an die illustre Runde gestern und schön, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid und es euch geschmeckt hat. 

Und noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Die Tarte kann man auch in kleinen Portionen genießen, wenn man sie einfriert und immer nur kleinere Portionen auftaut. Dazu eignet sie sich nämlich auch noch extrem gut. Ein weiterer Vorteil gegenüber der echten Torte, wie ich finde.

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